Laudatio für Ferdinand Wecker vom 15.09.2016

Von Michael Andres, 1. Vorsitzender der Concordia


So ist es nun an mir das Wort zu ergreifen. - Aber verglichen mit Dir Ferdi bin ich wie der Lehrling - und was kann der Lehrling über den Meister sagen.

Kann er IHN beurteilen oder gar sein Lebenswerk?

Eines kann der Lehrling dem Meister aber auf jeden Fall sagen - und das ist ein einfaches aber ausdruckstarkes Wort, das heutzutage meiner Meinung nach zu selten gebraucht wird:

Dieses Wort ist: DANKE!

Darum ist es mein Anliegen, mich bei Dir zu bedanken.

In meinem Namen und im Namen aller Vorgängerinnen und Vorgänger der Concordia Konz bedanke ich mich bei Dir für die vielen Stunden, die Du unserem und auch etlichen anderen Vereinen geschenkt hast. Das einzige Meckern von Dir, das ich mal während einer Probe gehört habe ist: Mir ist langweilig, was ich sonst eigentlich nur von meinem 8 jährigen Sohn zu hören bekomme.

Des Weiteren bedanke ich mich im Namen aller Auszubildenden, zu denen ich leider nicht mehr gehöre, die durch Dich nun das musikalische Rückgrad etlicher Vereine bilden. Es gilt schon als ehrfurchtsvolle Auszeichnung behaupten zu dürfen:

ICH HABE IN FERDI‘S KELLER DAS ZÄHLEN GELERNT!

Eine sehr gute Schülerin von Dir war offenbar davon so begeistert, dass sie anschließend sogar Mathematik studiert hat.

Ich persönlich sage Dir danke, weil Du ursprünglich schon Anfang dieses Jahres hast aufhören wollen, aber auf mein Bitten und Jammern hin uns bis jetzt tatkräftig unterstützt hast. - Wir beschreiten zur Zeit noch einen steinigen Weg, auf dem es auf jeden Aktiven ankommt. Einen erfahrenen Musiker Deines Charakters im Orchester zu haben, ist wie einen alt gedienten Lotsen an Bord zu haben, der alle Untiefen und gefährlichen Stellen eines Gewässers kennt. So jemanden lässt man nicht gerne von Bord gehen, da er ein großes Gefühl von Sicherheit bedeutet.

Du hast uns beim Gemeinschaftskonzert dieses Jahres entgegen Deiner eigenen Vorbehalte unterstützt, wofür ich Dir außerordentlich dankbar bin. Einfach zu wissen, Dich in unseren Reihen zu haben, hat für uns eine große Sicherheit und Selbstvertrauen bewirkt.

Vielleicht fällt es Dir ja auch etwas leichter loszulassen, jetzt da Du siehst, dass auch hier Deine ehemaligen Schülerinnen und Schüler die musikalische Verantwortung übernehmen können.

Ich verbinde mit deinem Erscheinen in den Proben geäußerte Kommentare deiner Mitstreiter wie diese:

DA DER FERDI HEUTE HIER IST, HAT SICH DIE FAHRT JA SCHON GELOHNT

Dieser Kommentar fiel, als Du nach einer kleinen kreativen Pause, die Du Dir genommen hast endlich wieder in unserer Probe erschienen bist.

Du wirst in unseren Proben auch in Zukunft immer präsent bleiben - nicht zuletzt deshalb, weil es Dir gelungen ist das ein Ausdruck der Dynamik bei uns deinen Namen erhalten hat:

Kees Vlak, Jakob de Haan oder Walter Scholts ... - um nur einige Musiker zu nennen haben dies nicht erreicht.

So gibt es nur in Deinem Verein der Concordia den Begriff

FERTISSIMO

was in etwa - für alle Nichtconcordianer - 7 ff entspricht. Mir ist leider noch nie gelungen diese Lautstärke mitzuhalten, da regelmäßig bei diesem Anspruch mein Mundstück am Saxophon versagt.

Zu guter Letzt möchte ich noch einige Deiner Rekorde erwähnen.

80 jährige Vereinsmitgliedschaft ist für viele von uns eine unvorstellbare Zeit. Um dies auch leisten zu können müsste ich beispielsweise 120 Jahre werden und dann immer noch aktiv musizieren.

Du hast als ehrenamtlicher Ausbilder mehr als 150 Auszubildenden das Musizieren so beigebracht, dass sie nun in der Lage sind selbst Neulinge auszubilden.

Dies sind aber nicht die einzigen Rekorde die Du bis heute hältst: Vor einigen Jahren auf einer Weihnachtsfeier sollte das Jugendorchester spielen und es wurde mal wieder ein Dirigent gesucht. Wir führten das Stück auf PIRATES OF THE CAREBEAN, welches Du noch nie mit uns dirigiert hattest. Auf Deine Frage hin wie schnell spielt ihr das Stück? kam die fatale Antwort: schnell!

Was danach folgte war eine Aufführung dieses Stückes in einem bis heute nicht mehr erreichten Tempo. Aber alle hatten danach ein breites Grinsen im Gesicht.

Es gibt sicherlich noch mehr solcher Anekdoten zu erzählen und jeder von uns hat seine Erfahrungen mit unserem Ferdi gemacht, an die er sich noch lange und gerne erinnern wird.

Sie alle zu erzählen würde den Rahmen dieser Feier sprengen.

Ich bin mir sicher, dass auch das eine oder andere Mal eine Geschichte von dir bei einem Glas Bier oder Wein wieder zu Tage kommt.

Ich möchte nun hiermit meine Laudatio beenden, um zum geselligen Teil überzugehen. Denn das Gespräch mit Anderen liegt mir mehr als endlose Monologe.

Ich sage noch einmal Danke lieber Ferdi und verneige mich vor deinem musikalischen Lebenswerk.

Ich bitte um einen großen Applaus.

Vielen Dank!